Quer durch’s Mittelmeer

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Von Gibraltar bis Salina

10.09.12 – 29.09.12

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Gibraltar im Kielwasser laufen wir bis zum Abend zu erst unter Segel dann mit Motorkraft die spanische Küste hoch und können gerade noch im letzten Moment einem, nahe der Hafeneinfahrt treibenden, unmarkierten Fischernetz ausweichen. Pünktlich zum Einlaufen frischt dann auch noch der Wind auf, sodass wir uns nur mit viel Glück ohne Schaden zu nehmen, mit nur einem intakten Motor an die Tankstellenmole in Puerto de Benalmadena retten können. Nach diesem Adrenalinschub lassen wir den defekten Motor wieder auf Vordermann bringen und erholen uns etwas in diesem Ferienort. Musste wieder mal das Steuerseil nachjustieren. Obwohl es aus einem äußerst reckarmen Dyneemamaterial besteht, variiert die Länge doch stark in Bezug auf dessen Feuchtigkeitsgehalt. Wieder etwas das auf die „Liste der notwendigen Verbesserungen im Winterlager“ kommt. Nach zwei Tagen und den üblichen finanziellen Ausgaben geht es weiter die spanische Küste hoch um gleich in der ersten Nacht den nächsten Adrenalinschub abzukriegen. Um Mitternacht werden wir von Achtern mit einem starken Scheinwerfer geblendet. Ein Schiff der Guardia Civil bringt uns auf. Nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten lässt sich aber alles aufklären und das Schnellboot verschwindet wieder im Dunkel der Nacht. Der Schlaf in der Freiwache ist aber vorbei. Am folgenden Nachmittag ist dann kreuzen vor Almeria angesagt, bis der Wind am Abend zu unseren Gunsten dreht. Nach einem nur fünfzehn minütigen Tankstopp in Carrucha am darauffolgenden Mittag segeln wir unter guten Windverhältnissen weiter entlang der spanischen Küste, vorbei an Ibiza, bis nach Mallorca ohne besondere Vorkommnisse und überqueren zum zweiten mal den Greenwichmeridian, dieses mal von West nach Ost. Nach sieben Tagen durchgehend auf See machen wir in Cala d’Or auf Mallorca fest. Dort, nach einer engen langen Hafeneinfahrt, empfängt uns der Marinero mit einer Rechnung von 150 € pro Nacht. Somit wurde dies die teuerste Übernachtung der Reise. Der Preis treibt uns dann auch schon am nächsten Vormittag, nach  den üblichen, notwendigen Einkäufen und dem obligatorischen Tanken, wieder auf die See hinaus. Bis auf eine harte sechsundreißigstündige Kreuz am Schluss verläuft die Überfahrt nach Sardinien sehr angenehm. Um 12 Uhr fest am Schwimmsteg der Marina Teulada. Billige gemütliche Marina. Keine Ortschaft, aber Campingplatz mit Einkaufsmöglichkeit in der Nähe. Es ist nun fast Ende September und man spürt schon das Ende der Sommersaison. Ein letzter Drink am letzten Strandbudenöffnungstag der Saison. Wir müssen weiter um nicht in den Winter zu geraten: Wieder mal die Wäsche waschen, ein zweites Mal aufentern in den Mast: Im Masttop gerissenen Achterstagrest (Dyneemaseil) gekappt und Riggkontrolle. Steuerseil erneut angepasst.
Am 25 September um die Mittagszeit laufen wir wieder aus, Kurs Sizilien. Dieser Start steht unter  keinem guten Stern. Zu Beginn habe ich mir beim Motorstarten die rechte Schulter endgültig beleidigt und bald darauf frischt auch noch der Wind aus Süd auf. Achtundsechzig Stunden Starkwind bis Sturm. Ein Anliegerkurs auf die Westspitze von Sizilien ist nicht mehr möglich, können aber die Breite der Insel Ustica, nördlich von Sizilien, halten. Eine Squall erwischt uns in den Abendstunden, danach wird es ruhiger. Der Anlegeversuch bei starkem Schwell, in dem kleinen, engen, vollbesetzten Hafen der Insel Ustica misslingt, und die Fahrt geht notgedrungen weiter zu den Liparischen Inseln. Wetter ist aber angenehm und die Vorpiek an Steuerbord die im Sturm geflutet wurde wird während der Fahrt wieder gelenzt. Nach fünf Tagen laufen wir am Abend in die Marina Santa Maria Salina ein. Auch nicht billig, haben aber ordentlich Rabat bekommen. Wir genießen die Erholungspause nach der windreichen Überfahrt und gönnen uns wieder ein tolles entspannendes Abendessen. Bei einem nächtlich durchziehenden Gewitter gab es ein kleines Problem mit der Muring eines Nachbarbootes, und unser Sonnensegel wurde leider auch beschädigt. Na ja, es gibt schlimmeres.

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